Segelyachten, Gardasee

Winde am Gardasee

Der Gardasee ist bekannt für seine starken und vor allem stetig wiederkehrenden Winde. Die besondere Lage des Gardasees in einem Fjord der Südalpen macht diese außergewöhnliche Windsituation möglich, bei der allein 15 Windarten unterschieden werden. Sie haben so wohlklingende Namen wie Pelér, Ora, Pelerot oder Peleri. Besonders Surfer und Segler lieben den Gardasee wegen seiner starken und verlässlichen Winde.

Fähren auf dem Gardasee, Navigarda - Gardasee-Domizil.de

Die 15 Windarten am Gardasee

Insgesamt werden am Gardasee 15 Windarten unterschieden, wobei einige nur sehr lokal begrenzt auftreten, die Hauptwinde sind Pelér (Nordwind, Vento) und Ora (Südwind). Der Pelér beginnt vormittags am nördlichen Ende des Sees und wandert dann Richtung Süden, seine großen Wellen sind für Surfer ideal zum Springen. Varianten des Nordwinds sind Pelerot (Starkwind) und Peleri (Schwachwind), bei Gargnano verstärkt der Westwind Vént da Mut (Windstärke 1-3 Beaufort) den Pelér.

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Die Ora ist ein Thermikwind aus dem Süden und ersetzt ab ca. 14 Uhr den abflauenden Nordwind, eine schwache Ora wird als Orisina bezeichnet; in Verbindung mit dem Ostwind Vinessa Poche sind am südlichen Gardasee Windstärken bis 7 Beaufort möglich. Der Westwind Ponale kann ab dem Nachmittag mit 4-6 Beaufort besonders im nördlichen Seeabschnitt für heftige Böen sorgen, er kündigt meist schlechtes Wetter an.

Surfer am Gardasee, Italien

Die Surfer am Gardasee schätzen seine konstanten Winde

Bei Wärmegewittern in den Bergen entstehen der Vént dé la Val bei Campione am Westufer und der weitreichende Südwestwind Vént dé Tép, der bis zu 10 Beaufort erreichen kann; in der Gegend von Desenzano wird der Gewitterwind als Ander bezeichnet, bei San Vigilio heißt er Visentina. Lokal begrenzte Schwachwinde sind Gardesana von Garda in Richtung Sirmione und der Westwind Fasanella bei Fasano (Gardone Riviera). Eine allgemeine thermische Erscheinung am nördlichen Ostufer des Gardasees sind leichte Brisen aus den Schluchten und Tälern der umliegenden Berge in Richtung See. Sie werden als Montes bezeichnet und können in ruhigen Sommernächten auch die andere Seeseite bei Limone erreichen. Sollten die Winde einmal zu stark oder auch zu schwach sein, dann gibt es am Ufer zahlreiche Hafenrestaurants als Ersatz - und einen guten Bardolino.

Segler auf dem Gardasee, Italien

Die Segler und Surfer haben den Nordteil des Gardasees für sich

Der Gardasee (Lago di Garda) ist mit 370 km² Wasserfläche nicht nur der größte See Italiens, sondern auch die beliebteste Binnenwassersportregion Europas. Seine Wasseroberfläche weist eine Höhe von nur 65 m üNN auf bei einer maximalen Tiefe von 346 m, dadurch liegt ein großer Teil des Seebodens unterhalb des Meeresspiegels. Die rund 160 km lange Uferlinie teilen sich die drei norditalienischen Regionen Trentino-Südtirol (Provinz Trentino), Lombardei (Provinz Brescia) und Venetien (Provinz Verona). Mit einer N-S-Ausdehnung von ca. 52 km reicht der Gardasee vom Nordrand der Poebene weit in die Ausläufer der Südalpen hinein. Der südliche Seeabschnitt erreicht eine maximale Breite von 17 km, in Richtung Norden wird der Gardasee deutlich schmaler, der fast fjordartige Nordteil ist von Bergketten mit über 2.000 m Höhe umgeben (Monte Baldo 2.218 m üNN). Aufgrund der topografischen Gegebenheiten und der großen thermischen Differenzen zwischen Poebene und Alpen herrschen in dieser Region besondere Windverhältnisse, die vor allem den nördlichen Gardasee zu einem international bekannten Segel- und Surfrevier gemacht haben. Jährlich werden hier rund 90 regionale und internationale Segelregatten ausgetragen, der bekannteste Wettkampf ist sicher die Centomiglia von Bogliaco. Weitere Vorteile sind das milde, mediterrane Klima, die abwechslungsreiche Landschaft und die malerischen Orte rund um den See, deren Häfen mit einem Segelboot immer gut zu erreichen sind.

Paraglider am Monte Baldo, Gardasee, Italien

Paraglider am Monte Baldo hoch über dem Gardasee



Interessantes: Segeln auf dem Gardasee, Surfen auf dem Gardasee