Forte di Nago
Festungsanlage in Nago am Gardasee
Das Forte di Nago ist eine Festungsanlage in Nago oberhalb des nördlichen Ufers des Gardasees, die Mitte des 19. Jahrhunderts von Österreich-Ungarn gebaut wurde, um diese Region gegen Italien zu verteidigen. Weitere umfangreiche Befestigungen und Bunkeranlagen findet man auf dem gegenüber liegenden Monte Brione zwischen Torbole und Riva del Garda.
Nago-Torbole, eine knapp 3.000 Einwohner zählende Gemeinde, liegt am Nordufer des Gardasees. Eine weithin sichtbare Sehenswürdigkeit der Gemeinde ist das Mauerwerk der Ruine Castel Penede, einer der Burg-Ruinen am Gardasee. Das Castel krönt einen der romantischsten Orte des Gardasees. Zu Füßen dieser einstigen Zitadelle liegt Torbole, mit Nago und Tempesta einer der drei, die Gemeinde bildenden Orte. Von der Ruine des Castel Penede aus ergibt sich ein faszinierender Panoramablick über den nördlichen Teil des Gardasees und seine Umgebung, die von einer bezaubernden mediterranen Vegetation geprägt wird. An der von Nago zum Castel Penede führenden Straße liegt das Forte di Nago.
Forte di Nago - Österreichisch-Ungarische Festungsanlage
Nachdem Österreich-Ungarn im Jahr 1859 als Verlierer aus dem gegen Frankreich geführten Sardinischen Krieg hervorgegangen war, mussten größere norditalienische Gebiete einschließlich eines bedeutenden oberitalienischen Festungsvierecks Mantua - Peschiera del Garda - Verona - Legnago abgegeben werden. Um jedoch das verbliebene Territorium von Trentino und Südtirol wirkungsvoll schützen zu können, wurde vom österreichisch-ungarischen Kriegsministerium parallel zum Ausbau der Festung Trient die Errichtung der Festung Riva in Angriff genommen. Sie sollte die rechte Flanke der Trienter Festung sichern und erstreckte sich faktisch rund um das Nordufer des Gardasees. Zu ihr gehörte auch die Straßensperre Nago, die in den Jahren 1860 und 1861 (01. Juni 1860 - 05. Januar 1861) in sieben Monaten und fünf Tagen erbaut wurde. So entstand das defensiv ausgerichtete Forte di Nago, eine aus drei Bauwerken bestehenden Sperre. Die Gebäude wurden ausschließlich über der Erdoberfläche errichtet, was zu dieser Zeit nicht mehr den neuesten Auffassungen des Festungsbauwesens entsprach.
Aufbau der Straßensperre Nago
Die aus Kalksteinblöcken zwei verschiedener Materialien ("Pietra Giallo Di Mori" - Gelber Stein aus Mori und "Pietra Grigio Rosata" - Grau Rosaroter Stein) errichteten Gebäude standen auf rund 2 m starken Grundmauern und fanden ihre Standorte auf zwei, durch eine geschützte Treppe verbundenen Ebenen. Das größere Bauwerk entstand auf der oberen Ebene, währen das kleinere untere Bauwerk die Straße zwischen Riva und Rovereto unmittelbar absicherte. Dies geschah durch zwei verschließbare Gittertore, die den Durchgang auf der Straße verhindern sollten. Ein kleineres Wachgebäude befand sich am westlichen Tor. Ursprünglich bestand die hauptsächliche Bewaffnung der Festung aus 10 Kasemattenkanonen, die vor Beginn des Ersten Weltkriegs um 6 9-cm-Feldkanonen ergänzt wurden. Eine im Festungsgelände befindliche Quelle sicherte die Versorgung der aus rund 150 Soldaten bestehenden Mannschaft mit Trinkwasser. Die Anlage galt zwar als sicher vor Feldgeschützen, wurde jedoch als nur "minder sturmfrei" eingestuft.
Das Forte di Nago heute
Das bis heute vollständig erhalten gebliebene Forte di Nago hatte somit nur einen geringen Kampfwert aufzuweisen und wurde während des Krieges lediglich als Truppenunterkunft und für Lagerzwecke genutzt. Heute zeigt sich die Festungsanlage in einem restaurierten Zustand. Ihre sandgestrahlten Bauwerke, die mit neu gedeckten Dächern versehen sind können bei einem Rundgang um das Fort besichtigt werden. Der obere Komplex wird gegenwärtig für Veranstaltungen genutzt. Im tiefer liegenden Gebäude befindet sich das nur abends geöffnete Restaurant "Al Fortino". Darüber hinaus gehende Besichtigungen im Inneren der Festungsbauwerke sind nicht möglich.
Restaurant Al Fortino bike bar & food
Via Europa, 3
38069 Nago-Torbole TN
Italien
Web: www.alfortino.com
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