Isola del Garda
Die größte und schönste Insel im Gardasee
Die größte und schönste der Inseln im Gardasee ist die Isola del Garda. Im Laufe der Jahre änderte sich mit den Eigentümern der Insel auch mehrfach ihr Name: Insula Cranie (Insel der Kraniche), Insel der Mönche, Insel Lechi, Insel Scotti, Insel de' Ferrari, später Insel Borghese und heute Isola del Garda. Die Isola del Garda liegt vor der Küste von San Felice del Benaco am Westufer des Gardasees. Die Insel wird von nur wenigen Menschen der Familie Cavazza bewohnt. Sie besteht aus einer herrschaftlichen Villa und die sie umgebenden Gärten und den Park. Seit einigen Jahren sind die Insel, der Garten und die Villa nun im Zuge von Führungen zu besichtigen und zu einem beliebten Ausflugsziel geworden. Nicht weit ist es zur Bucht von Salò, der größten Stadt am Westufer des Gardasees.
Ausflug zur Isola del Garda
Die Isola del Garda ist im Zuge von Ausflügen teilweise der Öffentlichkeit zugänglich. Die Boote fahren regelmäßig von Gardone, Manerba und Salò aus zur Insel. Die 15-minütige Überfahrt ist schon ein Erlebnis. Einen genauen Plan mit den Abfahrtszeiten der Boote finden Sie hier.
Geschichte der Isola del Garda
Das idyllische Fleckchen Land der Isola del Garda war schon zu Römerzeiten ein beliebter Erholungsort. Bereits vor 2.000 Jahren standen hier zahlreiche Tempel und Villen, wie Inschriften, Ausgrabungen und 130 gallisch-römische Grabsteine, die hier gefunden wurden, belegen. Von den Überresten der römischen Besiedlung und Bebauung ist außer einem behauenen Steinquader nicht mehr viel zu sehen, da diese Reliquen im 19. Jahrhundert an das Museum in Brescia verkauft wurden. Das römische Reich zerfiel und so auch das Interesse an der Insel. Lediglich als Jagdrevier wurde sie genutzt, bis in das späte 9. Jh. hinein.
Im Jahr 879 wurde sie dann in einer Schenkungsurkunde des Bayerischen Königs zu Gunsten der Mönche von San Zeno in Verona erwähnt. Im Jahre 1221 erwarb Franz von Assisi einen Teil der Insel, nutzte die Grotten als Einsiedelei und meditierte dort. Er gründete später dort ein Kloster. Es folgte eine Entwicklung der Insel zum Zentrum für Meditation und Theologie. Novizen aus ganz Europa kamen auf die Insel, um hier an den Vorlesungen teilzunehmen. Ende des 18. Jh. zerstörten die Franzosen unter Napoleon das Kloster größtenteils. 1817 baute Graf Luigi Lechi und sein Bruder die Überreste des Klosters in eine Villa nach Entwürfen des Architekten Luigi Rovelli im neugotisch-venezianischen Stil um. Sie waren es auch, die begannen, die Insel mit Mauern und Erde zu vergrößern und mit Pflanzen aus anderen Regionen zu bepflanzen.
In der Folgezeit wechselte die Villa einige Male ihren Besitzer, bis sie von Prinz Scorpio Borghese erworben wurde. Der baute sie zwischen 1894 und 1901 in einen venezianischen Palast um. Gut zu erkennen sind die stilistischen Ähnlichkeiten der Villa zum venezianischen San Marco. Auch der Bau des kleinen Hafens auf der Insel geht auf diese Zeit zurück. Ein die Mole schmückender Turm musste später wieder auf ein Drittel der Höhe abgebaut werden, da Statikprobleme zu einer Neigung des Bauwerkes führten. Heute ist die Villa, genau wie die ganze Insel, Privateigentum der Familie Cavazza. Sie betreiben einen Pferdehof auf dem Festland, einen Agriturismohof und erzeugen eigenes Olivenöl um mit den Einnahmen den Unterhalt der Insel und der Villa zu finanzieren.
Villa Borghese, die Gärten und der Park
Die Villa Borghese beeindruckt durch ihren venezianisch-klassizistischen Baustil mit vielen architektonischen Details und die prunkvolle Einrichtung. Schon von weitem ist der Turm mit seinen Zinnen an der Südwestlichen Seite des Gebäudes zu sehen. Kunstvoll verzierte Fenster durchbrechen die arabisch anmutende Fassade. die Räume sind prunkvoll ausgestattet und zeugen von der langen Familiengeschichte. Auf ein Bild des Malers Carlo Carloni aus dem 16. Jahrhundert sind die Eigentümer besonders stolz. Es ist aber vor allem der herrliche Park, der die Besucher in seinen Bann zieht. Von der Hauptterrasse der Villa hat man einen schönen Blick in den Garten in klassisch italienischem Stil und kann die kunstvoll beschnittenen Hecken bewundern.
Unter anderem ist das Wappen der Familie De Ferrari zu sehen, den Initiatoren des Gartens. Der Park kann zwischen April und Oktober im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Nicht nur im Frühling, sondern bis in den Herbst hinein ist der Besuch dieses Parks eine sinnlich berauschende Erfahrung. Hier wachsen Pinien und Zypressen, Akazien und Zitronenbäume. Der Park besticht mit Magnolien, großartigen Agaven und vielen anderen Gewächsen, in denen sich viele Vögel heimisch fühlen. Die Palmen neben der Villa stammen von den Kanaren, selbst Obstgewächse wie Granatäpfel und natürlich Zitrusgewächse gedeihen bestens. "Mainau des Gardasees" nennt man die Insel wegen ihrer Blumen- und Blütenpracht. Rosen sind nur eine der vielen Blumenarten, die hier fast das ganze Jahr über blühen. Sie kamen mit der Herzogin auf die Insel, die englische Wurzeln hat.
Führungen
Der Rundgang, bei dem man neben den Parkanlagen und dem Rosengarten auch einige der prunkvollen Zimmer der Villa besichtigen kann, dauert zwei Stunden. Führungen gibt es dienstags, mittwochs, donnerstags, freitags und sonntags zwischen 10:00 und 16:00 Uhr. Von verschiedenen Orten am Gardasee (Barbarano, Gardone, Salò, Manerba, San Felice del Benaco, Portese, Maderno, Garda, Bardolino, Taorri del Benaco, Sirmione) kann man zur Insel übersetzen. Die Überfahrt ist Teil der Führung und im Preis inbegriffen. Die Führungen finden auf italienisch, englisch und deutsch statt. Hunde dürfen zwar mit, müssen aber angeleint sein und dürfen nicht mit in die Villa.
Eintritt
Eintrittspreise und Zeiten für Führungen finden Sie auf der Webseite der Isola del Garda.
Musikalische Veranstaltungen
In der Zeit von März bis Oktober finden auf der Isola del Garda regelmäßig Konzerte mit Namhaften Künstlern statt.
Azienda Agricola Borghese Cavazza Società Agricola s.s.
Via Mazzini 22
IT - 25010 S.Felice d/B, Italien
E-Mail: info@isoladelgarda.com
Web: www.isoladelgarda.com
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