Salò
Salò ist die größte Stadt am südlichen Westufer des Gardasees, der Riviera Bresciana. Mit einer der schönsten Promenaden am Gardasee und seinen verwinkelten Gassen ist das lebendige Salò ein Tip für Genießer. Am mondänen Lungolago, der breiten Uferpromenade mit den schönen prachtvollen Palästen findet man elegante Geschäfte, Bars und Restaurants. Im Hinterland wird einer der besten Weine der Gardaseregion produziert und viele alte Burgen zeugen von der langen und mitunter kriegerischen Geschichte der Region.
Salò mit seinen ca. 10.800 Einwohnern liegt an einer schmalen Bucht des Gardasees, die sich wie ein Fjord in die Westküste des Sees einschneidet. Die Stadt bildet den Übergang von den Bergen der Südalpen zum hügeligen Valtenesi. Das heutige Salò ist das Produkt eines einschneidenden Ereignisses in seiner eher jüngeren Geschichte. Am 30. Oktober 1901 bebte in der Region um Saiò die Erde so stark, dass Großteile des historischen Ortes zerstört wurden.
So war es möglich, auf den Trümmern der Altstadt die neue Promenade zu errichten. Viele der heute so prachtvollen historischen Paläste stammen aus dieser Zeit des Neuaufbaus. Ein Zeugnis dieses Neuaufbaus ist der eigentliche Name der Promenade - Lungolago Zanardelli. Er zeugt dem damaligen Premiermimister Guiseppe Zanardelli Respekt, der maßgeblich für den Wiederaufbau verantwortlich war. Seine Bronzestatue ziert die Promenade an der gleichnamigen Piazza Giuseppe Zanardelli.
Sehenswertes in Salò
Seine Geschichte macht die Stadt so einzigartig und trotz seiner vielen Reize ist Salò heutzutage keine Touristenhochburg, wie manch anderer Ort am Gardasee. Trotzdem hat die Stadt für Besucher verschiedene Sehenswürdigkeiten. Salò ist die einzige Stadt am Gardasee, die einen Dom ihr Eigen nennt, die Kirche Santa Maria Annunziata.
Zu Recht gilt sie als die bedeutendste Kirche der gesamten Gardasee-Region. Im Stil der Spätgotik errichtet besitzt der Bau einen imposanten Innenraum, mit einem reich besetzten Altar und zahlreiche Gemälde. Das wohl Wichtigste ist der "Heilige Antonius von Padua" von Romanino.
Im 14. Jahrhundert wurde der Palazzo della Magnifica Patria errichtet, welcher heute das Rathaus Salòs beheimatet. Besonders auffällig ist die offene Säulenhalle im Erdgeschoss. Er war lange Zeit Sitz der "Communità di Riviera", einer kommunalen Verwaltung am Gardasee-Westufer. Im Jahr 1560 im Zuge der Herrschaft Venedigs am Gardasee wurde der Palazzo umgestaltet. Heute erinnert eine Infotafel an der Rückseite des Gebäudes daran, dass es von 1943-45 von der faschistischen Republik von Salò genutzt wurde. Ein weiterer Anlaufpunkt ist der Uhrenturm, der Torre dell'Orologio. Er und das ehemalige Stadttor befinden sich am Anfang der Fußgängerzone, in der man sich in eines der vielen Cafés oder Restaurants setzen und die mediterrane Atmosphäre genießen kann. Wer allerdings noch mehr über die Stadt und auch die gesamte Region wissen will, der macht einen Abstecher in das Museo Storico del Nastro Azzurro, ein Militärmuseum in der Nähe des Doms, in dem es viel Interessantes zur Zeit Napoleons, der Napoleonischen Kriege und der Weltkriege zu sehen gibt.
Lungolago Zanardelli - Die längste Promenade am Gardasee
Besonders schön ist die mondäne Uferpromenade von Salò, die größte ihrer Art am gesamten Gardasee. Gesämt von prachtvollen Palästen und Bürgerhäusern reihen sich hier elegante Geschäfte, einladende Bars und Restaurants aneinander. Von hier kann man den Blick über die Bucht schweifen lassen und dem Treiben auf dem Wasser zuschauen, wenn gut gebräunte Italiener in Riva Motorbooten versuchen, die Frauenwelt am Ufer zu beeindrucken. Ein Abstecher in die Fußgängerzone mit ihren vielen Boutiquen, auch großer Designer, gehört natürlich unbedingt dazu. Unterhalb der Uferpromenade beginnt der Strand. Auf den wunderschönen und langen Sandstränden der Bucht findet man überwiegend italienische Familien, denn Salò ist tatsächlich nicht so sehr überlaufen, wie manch anderer Ort am Lago.
Gasparo da Salò
Ein weiterer berühmter Sohn der Stadt ist der Geigenbauer Gasparo da Salò (Gasparo Bertolotti). Er lebte 1540 - 1609 und war Musiker und Begründer einer berühmten Geigenbauschule. Seine Statue findet man zwischen hohen Zypressen am Westende des Lungolago.
Südlich beginnen die Hügel des Valtenesis mit einer Menge familienfreundlicher Campingplätze direkt am See. Auch San Felice del Benaco ist nicht weit entfernt und einen Besuch wert. Von Salo fahren auch die Schiffe, die Interessierte zum Tagesausflug zur Isola del Garda bringen, der größten und schönsten Insel im Gardasee.
Geschichte
In seiner gesamten Geschichte war Salò immer eine sehr wohlhabende Stadt und wurde von den Visconti und später den Venezianern zum Hauptsitz des gesamten Westufers gewählt. Jahrhunderte später, genauer gesagt von 1943-1945, ernannte Benito Mussolini grotesker Weise Salò zur Hauptstadt seiner Faschistischen Sozialrepublik (Repubblica Sociale Italiana), eine der dunkelsten Perioden in der langen Geschichte Salòs. Mussolini selbst residierte nicht in Salò, sondern in der prachtvollen Villa Feltrinelli in Gargnano. In Salò wurden bestehende Gebäude für die Unterbringung der regierenden Organe genutzt. Heute zeugt nur noch wenig davon. Um dem Vergessen entgegen zu wirken, wurden an den entsprechenden 17 Gebäuden Informationstafen angebracht. Auch das heutige Rathaus war damals als Dolmetscherbüro genutzt worden.
Ausflug zur Isola del Garda
Die Isola del Garda liegt vor der Küste von San Felice del Benaco unweit von Salò im südlichen Teil des Gardasees. Sie ist nicht nur die größte, sondern auch die schönste der Inseln im Gardasee und im Zuge eines sehr lohnenswerten Ausfluges teilweise der Öffentlichkeit zugänglich. Schon die Überfahrt ist ein Erlebnis. Die Ausflugsboote legen vom Lungolago ab und bringen Interessierte in einer kurzen Fahrt auf die Insel. Dort erwarten die Besucher eine Parkartig angelegte Pflanzenwelt und eine venezianische Villa. Unterhalb der Villa haben die Besitzer einen englischen Garten mit vielen Rosen angelegt. Auch große Palmen und viele exotische Gewächse findet man auf der Insel. Mehr ...
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