Marmitte dei Giganti
Die Gigantenschüsseln am Gardasee
Die Marmitte dei Giganti oder auf Deutsch Gigantenschüsseln, sind Felsformationen, die in der Eiszeit entstanden sind. Diese Gletschertöpfe oder Gletschermühlen am Nordufer des Gardasees sind eine der spektakulärsten geologischen Attraktionen der Region. Sie verstecken sich im Abhang zwischen Nago und Torbole und sind ein Relikt aus der letzten Eiszeit, wie der gesamte Gardasee. Die Gigantenschüsseln sind heute ein beliebtes Ausflugsziel am Nordufer des Gardasees.
Entstehung der Gigantenschüsseln
Ihren Namen haben die Gigantenschüsseln ihrem Aussehen, nicht aber ihrer Entstehung zu verdanken. Darüber, ob in der Vergangenheit wirklich Riesen aus diesen riesigen Töpfen tranken, wird sich noch gestritten. Ihre Entstehung ist jedoch wissenschaftlich belegt. In Wirklichkeit handelt es sich um Eislöcher (auch Riesenkessel genannt). Der Gardasee wurde in der letzten Eiszeit (vor 70.000 - 10.000 Jahren) von einem riesigen 1.000m hohen Gletscher bedeckt. Als dieser bei steigenden Temperaturen immer weiter abschmolz, rauschte das Schmelzwasser über entstehende Wasserfälle und das darunterliegende Gestein ab. Das mitgeführte Sediment, bestehend aus Sand und Kies, wusch am Fuß der Wasserfälle riesige Hohlräume aus dem kalkhaltigen Gestein aus. Die Eislöcher in der Region des Gardasees sind die bekanntesten ihrer Art im gesamten Alpenraum.
Wanderung zu den Gigantenschüsseln
Es gibt einen Blick vom Gardasee, den man nie vergisst - wenn man von der Brennerautobahn kommend auf der SS240 von Nago in Richtung Torbole die Berge verlässt und sich der Gardasee unterhalb der Serpentine wie eine Bucht des Meeres ausbreitet. Er ist eingerahmt von den hohen Bergen der Südalpen und reicht bis zu Horizont. Genau dort gibt es einen kleinen Parkplatz, um diesen Blick genießen zu können, nicht nur als kurzen Augeblick aus dem Autofenster. Doch kann man diesen Parkplatz auch als Ausgangspunkt für eine kurze aber lohnende Wanderung zu einer der spektakulärsten geologischen Attraktionen am Gardasee nutzen. Vom Parkplatz muss man knapp 100m direkt an der Straße bergab gehen, bevor man zum Wanderweg kommt. Dann geht es knapp 5 Minuten diesen Wanderweg entlang bevor man direkt vor einer riesigen überhängenden Felswand steht an deren Boden die erste Schüssel zu erkennen ist. Eine weitere ist über eine gesicherte, ca. 8m hohe Leiter ersteigtbar. Je nach Wetterlage sind die Schüsseln mit Wasser gefüllt. Der größte Gletschertopf ist ein paar Meter weiter zu sehen. Die überhängende Felswand darüber verläuft glatt und in markantem Streifenmuster nach unten. Daneben gibt es einen Eingang in eine kleine Höhle, die wohl zur Zeit der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Österreich und Italien zu Beginn des 20. Jahrhunderts genutzt wurde. Neben dem Höhleneingang befindet sich der Einstieg für Kletterer.
Auch vom unterhalb der Gletschermühlen liegenden Torbole führt ein Wanderweg hinauf zu den Gigantenschüsseln. Hinter dem Hotel Vela geht es entlang der Via Strada Granda etwa 15 Minuten hinauf zu den Gletschertöpfen. Der Weg ist ausgeschildert. Auch viele Kletterer haben der Reiz dieser Felswände erkannt. Nicht selten kann man ihnen bei atemberaubenden Klettermanövern in der senkrechten und überhängenden Wand zusehen.
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